Eisfischen mit Luis
Der 8-jährige Luis liebt das Eisfischen und zeigt, wie man ein Loch in die gefrorene Oberfläche des Sees bohrt und wie die Fische bei eisigen Temperaturen am Besten anbeissen.
Ein Erfahrungsbericht
Mit einem kleinen Rucksack bepackt stapft Luis durch den Schnee und zeigt mir den Weg, der nur ein paar hundert Meter von der Huskyfarm runter zum See Jeärttájávrrie führt. Durch ein kleines Wäldchen führen die Spuren von Hundeschlitten, die ihre Touren meistens über den tief zugefrorenen See starten. Heute sind wir jedoch zu Fuss unterwegs. Mit einer Kiste voller Fischerutensilien in der Hand geht Luis voraus. Als wir den See erreichen, muss ich erstmal innehalten, um die atemberaubende Weite der Schneelandschaft zu erfassen, die sich hier eröffnet. Der Achtjährige kennt diesen Ort wie seine Hosentasche und geht unbeirrt weiter.
Als er eine geeignete Stelle gefunden hat, setzt er sich auf den Boden und beginnt mit den Händen ein Loch in den Schnee zu graben. Mit einem Bohrer, der fast gleich gross wie er selbst ist, zeigt er mir, wie man ein Loch ins Eis bohrt. Nach wenigen Minuten hat er die ca. 70 cm dicke Eisschicht durchbrochen und ein 5 cm breites Loch legt den Weg ins eiskalte Wasser frei.
«Es ist wichtig, dass man zuerst den Schnee aus dem Wasser schöpft», erklärt Luis, während er beginnt mit einer Schöpfkelle - wie man sie sonst vom Kochen kennt - das Eiswasser vom Schnee zu befreien, damit die Wasseroberfläche klar ist und man die Angelrute problemlos eintauchen kann.
Nun nimmt Luis eine kleine Angelrute hervor, die speziell fürs Eisfischen ist und auf Schwedisch "Pimpelfiskespö" genannt wird - und zeigt mir, wie man den Köder auffädelt. Heute versuchen wir unser Fischerglück mit einem kleinem Stück Salami, das er gekonnt zu einer kleinen Kugel formt und an dem Widerhaken befestigt.
Luis taucht nun den Angelhaken ins Wasser und zeigt wie man die Schnur so weit runterlässt, bis sie den Seegrund erreicht hat. Dann holt man die Schnur wieder etwas ein und ab dann heisst es warten. «Und jetzt kannst Du dein eigenes Loch bohren», meint Luis während er geduldig seine Angelrute ins Eisloch hält.
Als ich auch soweit bin, dass ich meinen Köder ins Wasser lasse, beginnt Luis eine kleine Schneemauer, um sein Loch zu bauen. «Dadurch kommt nicht so viel Licht ins Wasser und die Fische beissen besser an. Diesen Tipp habe ich ausnahmsweise nicht von Papa. Das habe ich selbst im Internet recherchiert.» Trotz seinem Expertenwissen beisst heute leider kein Fisch an. Aber darum geht es beim Fischen ja nicht, meint Luis, während er mir einen warmen Punsch einschenkt, den er in seinem Rucksack mitgenommen hat. Er geht nur darum, dass es Spass macht. Und das hat es auf jeden Fall.
Wir stellen vor
Luis ist der achtjährige Sohn von Simone und Jürg. Er lebt zusammen mit seiner Schwester Ronja auf der Huskyfarm in Storberg.
Die Autorin dieses Erfahrungsberichts ist Meret Mendelin, die gerade eine Auszeit auf der Huskyfarm macht und sich dabei begeistert von den Kindern ihrer Cousine herumführen lässt.
Eisfischen mit Wildact
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